Welterbe Hallstatt

Welterbe Hallstatt

Baukulturelles Erbe im Salzkammergut

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Vom Ischler Krankenhaus ist der ursprüngliche Bau, das ursprüngliche Kaiserin-Elisabeth-Spital noch sehr gut erhalten und auch vor nicht allzu langer Zeit auch wirklich wieder sehr schön restauriert worden. Dieser Bau stammt von dem Wiener Architekten Hans Schimitzek. Schimitzek ist in den 1870er Jahren geboren, wurde relativ alt, ist in den 1950er Jahren gestorben und hat immer wieder seine Sommerfrische in Bad Ischl verbracht und ist auch durch einige Bauten und Entwürfe in Bad Ischl präsent. Das Kaiserin-Elisabeth-Spital wurde noch vor dem Ersten Weltkrieg zwischen den Jahren 1908 und 1910 erbaut und ist stilistisch sehr interessant, so wie auch das gesamte Werk von Schimitzek, wo sehr viele Bauten von ihm in Wien stehen.

Hin und her pendelt. Einerseits zwischen späthistoristischen Ansätzen wie hier, das Spital aber auch durchaus schon in die moderne gedachten sezessionistischen Entwürfen. Der Baukörper hier ist so klassisch-historistisch. Es geht einerseits im Bereich der alten Krankenhauskapelle, ist vor dem Portal eine Säule mit einem Würfelkapitel. Also hier spielen eigentlich noch romanische Bauformen hinein.

Die ganze Abfolge der Geschosse ist eine schöne Supraposition einzelner Elemente. Das bedeutet, ganz unten sitzen die schweren Elemente. Das Sockelgeschoss ist im Zyklopenmauerwerk. Das heißt, es sind polygonal zugearbeitete Steine, sehr sauber ineinander gefügt. Auf diesem steinernen Sockel stehen dann zwei Geschosse mit einer Rieselputzfassade. Das Attika-Geschoss ist dann in einer Fachwerkbauweise ausgeführt, wo die einzelnen Elemente des Fachwerkbaus färbig hervorgehoben sind. Sind die Ausfachungen, die Felder dazwischen heller. Die Dachlandschaft ist extrem reichhaltig, also es sind die verschiedensten Dachflächen, Giebeln, Erker, Gaupen, die aus der Dachfläche hervortreten und die ungemein beleben. Es sind zwei oktogonale Kuppeln mit Kupferdeckung vorhanden. Also der ganze Baukörper ist sehr, sehr lebhaft und sehr interessant.

Die Fenster selbst sind Kastenfenster mit Sprossenteilungen. Gerade wieder im Bereich der ehemaligen Kapelle findet man aber auch gotisierende Spitzbogenfenster. Schön ist eigentlich, dieser Baukörper ist bereits über 100 Jahre alt, hat eigentlich im Gegensatz zu den anderen Bauteilen des Krankenhauses relativ wenig Umbauten erlebt. Also offenkundig wurde hier eine Form gefunden, die über die Jahrhunderte tauglich und brauchbar ist. Und auch hier wieder die nutzende Erhaltung. Das Gebäude wird gebraucht, es erfüllt seine Funktion und es ist natürlich extrem nachhaltig. Es ist natürlich jetzt schon über 110 Jahre alt und wenn man sich überlegt, ein Gebäude funktioniert 110 Jahre, wenn man dann die Kosten auf diese lange Zeitperiode betrachtet, kann man schon immer wieder belegen, dass sich sorgfältig qualitätsvolles Bauen natürlich rechnet.

Über diesen Podcast

Das Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist eine einzigartige Kulturlandschaft mit einem reichen baukulturellen Erbe. Mein Name ist Friedrich Idam und ich stelle ihnen in jeder Episode eine neuen Aspekt unseres Welterbes vor. Dieser Podcast wird von Welterbe - Management Hallstatt unterstützt.

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von und mit Friedrich Idam, Gestaltung: Reinhard Pilz

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