Welterbe Hallstatt

Welterbe Hallstatt

Kulturelles Erbe im Salzkammergut

Ohne Holz kein Salz

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Der Wald musste aber nicht nur das Feuerungsholz für die "Salzsud" liefern, sondern ebenso Brennholz zur Salzdörrung, Holz für die Abstützung der Grubengebäude, Holz zum Schiffbau, Holz für den Wehrbau, Holz für den Klausen-, Rechen-, und Riesenbau, Holz für die Salzgebinde, Holz für die Köhlerei, Holz für die Deputate der beim Salzwesen Beschäftigten, die Beheizung der Amtshäuser und schließlich Holz für die Versorgung der Bevölkerung mit dem notwendigen Brennmaterial und Bauholz.

Hallstatt - Prähistorisches Sozialgefüge

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Neueste archäologische Forschungen belegen, dass sich die prähistorischen Bergleute auch massiven Veränderungen der Umweltbedingungen gut angepasst haben. Damit ist es gelungen den Salzabbau in Hallstatt über Jahrtausende aufrecht zu erhalten.

Kraftwerk Steeg

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Das am nördlichen Ende des Hallstätter-Sees gelegene Kraftwerk Steeg, das über eine Druckleitung mit Wasser aus dem etwa 200 Meter höher gelegenen Gosautal betrieben wird, gilt als elektrotechnische Pionierleistung des genialen Ingenieurs Josef Stern.

Hallstatt - Salzgewinnung 01

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Die umfangreichen prähistorischen Funde am Hallstätter Salzberg belegen eine ausdifferenzierte kulturelle Epoche, die Hallstattkultur. Sie ist so bedeutend, um als einer der Grundpfeiler unserer mitteleuropäischen Tradition gelten zu können. Die wirtschaftlich Basis dazu bildete der Salzabbau.

Hallstatt Neubauten am Salzberg

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Der Rudolfsturm am Eingang zum Hallstätter Salzberg-Hochtal im UNESCO-Welterbegebiets Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist von Baukörpern aus der Wende des 20. zum 21. Jahrhundert umgeben. Diese massiven Eingriffe in die unmittelbare Denkmalumgebung, die der massentouristischen Nutzung des Welterbes geschuldet sind, beeinträchtigen das Denkmal.

Hallstatt Rudolfsturm

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Der Rudolfsturm ist am Turmkogel, einer felsigen Kuppe und Gelenkspunkt zwischen dem Salzberg-Hochtal und dem steil zum Markt Hallstatt abfallenden Hallberg strategisch positioniert. Von dort aus ergeben sich einzigartige Ausblicke in die Kulturlandschaft des UNESCO-Welterbegebiets Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. Das Bauwerk diente ursprünglich als Wehrturm, der in seiner Kernsubstanz auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgeht, zum Schutz des Salzbergwerks. Die Leiter des Bergbaubetriebs, die Bergmeister, hatten von Anbeginn bis 1954 den Turm als Amts- und Wohnsitz inne.
Die Diagonale des Grundrissquadrates mit einer Außenlänge von 9 Metern, verläuft exakt Nord-Süd Richtung. Das 1,8 Meter starke Mauerwerk des Turms ist bis zur Traufe 12 Meter hoch und wird von einem 8,8 m hohen, im unteren Drittel geknickten Zeltdachdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgedeckt. Nach Südwesten hin sind zwei Zubauten über Rechteckgrundrissen angefügt, deren Traufen etwas niedriger und deren Walmdächer etwas flacher ausgeführt sind.

Hallstatt Salzberg Portal der Hauptschachtricht

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Der Franz-Joseph-Horizont des Hallstätter Salzbergbaus wird über zwei Mundlöcher erschlossen, die in einer Seehöhe von 735 Metern auf beiden Seiten der Mühlbachschlucht liegen. Durch die orografisch rechts gelegene Hauptschachtricht, den Hauptstollen, der geraden Wegs ins Salzlager führt, fuhren die Hallstätter Bergleuten bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts ins Bergwerk ein. Das Mundloch liegt direkt am Serpentinenweg, den sogenannten "Wank", von Hallstatt ins Salzberghochtal. Das Stollenportal ist repräsentativ, als monumentaler Triumphbogen mit getrepptem Giebel, den ein profiliertes Kranzgesimse abschließt, gestaltet. Das glatt behauene Kalksteinmauerwerk des Portals ist an den Ecken durch hervortretende abgefaste Quadern eingefasst. Dieses Motiv wiederholt sich am eiförmigen, in der Portalebene monumental wiederholten Gewölbebogens, dessen überhöhter Schlussstein mit dem gusseisernen Symbol des Bergbaus, Schlägel und Eisen, verziert ist. Aus Gusseisen ist auch der Doppeladler mit Wappenschild, die römische Jahreszahl MDCCCLVI und der Name des Kaisers Franz Josef (sic) I, der im Jahr 1856 höchstpersönlich symbolisch den Stollen aufgeschlagen hat.

Hallstatt Salzberg Portal des Förderstollens

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Das Auffahren eines neuen Horizonts, das heißt: die Inangriffnahme einer neuen Abbauebene, bedeutet immer ein wichtigen Schritt in der Entwicklung eines Bergbaubetriebs, von dem am Tage, das heißt: Außen, nur die Stolleneingänge, die sogenannten "Mundlöcher", in Erscheinung treten. Daher ließ man bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein der Gestaltung und Ausführung dieser Stollenportale besondere Sorgfalt angedeihen. Der Franz-Joseph-Horizont des Hallstätter Salzbergbaus wird über zwei Mundlöcher erschlossen, die in einer Seehöhe von 735 Metern auf beiden Seiten der Mühlbachschlucht liegen. Durch den orografisch links gelegenen Förderstollen wurde sowohl das taube Ausbruchsmaterial und die Rückstände des Laugwerkbetriebs, der sogenannte "Werklaist", in den Mühlbach verstürzt als auch die gewonnene Sole über die dort bereits bestehende Soleleitung zum Sudhaus Ebensee abgeführt.
Der Gewölbebogen des Mundlochs ist statisch ideal in Form einer umgekehrten Kettenlinie gekrümmt, wobei die Stärke des Gewölbes durch exakt behauene formschlüssige Quader, deren Köpfe abwechselnd glatt und bossiert sind, klar ablesbar wird. Ein dreigeteiltes Giebelfeld mit gekehltem Kranzgesimse wirkt optisch dem Lasten des Gebirgsdrucks auf dem Stollen entgegen. Das Quadermauerwerk des Portals ist aus Blöcken von lokal gewonnen Kalkstein gefügt, sodass aus dem Spannungsfeld zwischen Kunstform und Naturfarbe, zwischen Einfügung und stolzer Selbstbehauptung eine Signifikante der Kulturlandschaft entsteht.

Hallstatt Trockenmauern über dem Markt

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Steine, welche ohne Zuhilfenahme von Mörtel zu einer Mauer zusammengefügt sind heißen Trockenmauerwerk, gelten als die hohe Schule der Maurerkunst und benötigen keine Fundamente, da sie in der Lage sind, die Frostbewegungen des Bodens zu übernehmen ohne dabei ihr Gefüge zu verlieren. Nur ein Stein, der auch ohne Mörtel seine Position behält, liegt richtig. Im Hallstätter Kirchental, dem steilen Gelände über dem Ortszentrum stößt man immer wieder auf Trockenmauern, die als Steinschlagschutz errichtet wurden. Dazu begingen bis ins 19. Jahrhundert von den Salinen finanzierte "Steinbewahrer" regelmäßig das Gelände, sammelten lose Stein ein und schichteten sie an sicheren Plätzen kunstvoll auf. Dabei gelang es mit dem Einsatz lokaler Arbeitskräfte dauerhafte Steinschlagsicherungen auszuführen die sich harmonisch in die Kulturlandschaft einfügen.

Hallstatt Sulzstube Kirchental

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Die Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee ist eine technische Pionierleistung aus der Wende von 16. zum 17. Jahrhundert. Die im Hallstätter Bergwerk produzierte "Sulze", wie damals die Kochsalzlösung genannt wurde, floss durch 13.000 durchbohrte und zusammengesteckte Baumstämme in das 34 Kilometer entfernte Sudhaus nach Ebensee. Dabei musste auch ein Gefälle von 450 Höhenmetern bewältigt werden, was in einem geschlossenem Rohrsystem einen Druckanstieg bewirken würde, dem das hölzerne Leitungssystem nicht standgehalten hätte. Daher wurden auf der Leitungstrasse an neuralgischen Punkten Druckausgleichsbehälter, Sogenannte "Sulzstuben" positioniert. Diese quaderförmigen, dicht gefügten Blockzimmerungen fassten bis zu 50m3 und waren zum Druckausgleich nach oben offen. Um diese aufwändig hergestellten Zimmerwerken möglichst lange nutzen zu können, wurden sie hüttenartig eingehaust. Die Wände der Kirchentalstube sind vertikal verbrettert und das von einem einfach stehenden Pfettenstuhl getragene, etwa 40° geneigte Satteldach mit Lärchenbrettern gedeckt. Der südliche Giebel, in dessen Verbretterung zwei rautenförmige Lichtöffnungen eingeschnitten sind, kragt aus und bildet so ein schützendes Vordach für den Eingangsbereich. Moderne Rohrleitungen aus druckfestem Kunststoffmaterial habe die Sulzstuben obsolet gemacht. Vom Solebehälter der Kirchentalstube ist nur die westliche Seitenwand erhalten geblieben und erinnert an eine Zeit, in der es gelungen ist aus lokal vorhandenen natürlichem Materialien und mündlich tradierter Handwerkskunst eine technische Meisterleistung zustande zu bringen, die über 300 Jahre erfolgreich in Funktion stand.

Über diesen Podcast

Das Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist eine einzigartige Kulturlandschaft mit einem reichen kulturellen Erbe. Mein Name ist Friedrich Idam und ich stelle ihnen in jeder Episode eine neuen Aspekt unseres Welterbes vor. Dieser Podcast wird von Welterbe - Management Hallstatt unterstützt.

Ab Folge 153 ist für jede Episode ein redaktionell bearbeitetes Transskript hochgeladen.

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von und mit Friedrich Idam, Gestaltung: Reinhard Pilz

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