Welterbe Hallstatt

Welterbe Hallstatt

Baukulturelles Erbe im Salzkammergut

Salztransport

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Seit Beginn des Salzbergbaus in Hallstatt in prähistorischer Zeit, war der Transport des Salzes mit großen Mühen verbunden. Bis ins Mittelalter kamen Tragtiere zum Einsatz und erst die Produktionsausweitung in der frühen Neuzeit führte zum Ausbau des Wasserweges über die Traun und weiter Donauabwärts. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Salzkammergut mit der Eisenbahn erschlossen, der weg vom Sudhaus Hallstatt zum Industriegel eise in Obertraun wurde aber bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts mit großen Holzbooten, den "Mutzen" über den Hallstättersee bewerkstelligt.

Privilegien

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In der beginnenden Neuzeit wurde der Großteil der Staatseinnahmen über die Salzsteuer, dem "Salzgefäll", lukriert. Aus diesem Grund galt der Salzproduktion eine besondere Obsorge der staatlichen Verwaltung, was in weiterer Folge zu einer rechtlichen Sonderstellung des Salzkammerguts und dessen Bewohnern führte. So waren die Salzarbeiter vom Wehrdienst befreit und das Salzamt kümmerte sich auch in Notzeiten um eine regelmäßige Lebensmittelversorgung.

Ohne Holz kein Salz

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Der Wald musste aber nicht nur das Feuerungsholz für die "Salzsud" liefern, sondern ebenso Brennholz zur Salzdörrung, Holz für die Abstützung der Grubengebäude, Holz zum Schiffbau, Holz für den Wehrbau, Holz für den Klausen-, Rechen-, und Riesenbau, Holz für die Salzgebinde, Holz für die Köhlerei, Holz für die Deputate der beim Salzwesen Beschäftigten, die Beheizung der Amtshäuser und schließlich Holz für die Versorgung der Bevölkerung mit dem notwendigen Brennmaterial und Bauholz.

Hallstatt - Prähistorisches Sozialgefüge

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Neueste archäologische Forschungen belegen, dass sich die prähistorischen Bergleute auch massiven Veränderungen der Umweltbedingungen gut angepasst haben. Damit ist es gelungen den Salzabbau in Hallstatt über Jahrtausende aufrecht zu erhalten.

Kraftwerk Steeg

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Das am nördlichen Ende des Hallstätter-Sees gelegene Kraftwerk Steeg, das über eine Druckleitung mit Wasser aus dem etwa 200 Meter höher gelegenen Gosautal betrieben wird, gilt als elektrotechnische Pionierleistung des genialen Ingenieurs Josef Stern.

Hallstatt - Salzgewinnung 01

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Die umfangreichen prähistorischen Funde am Hallstätter Salzberg belegen eine ausdifferenzierte kulturelle Epoche, die Hallstattkultur. Sie ist so bedeutend, um als einer der Grundpfeiler unserer mitteleuropäischen Tradition gelten zu können. Die wirtschaftlich Basis dazu bildete der Salzabbau.

Hallstatt Neubauten am Salzberg

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Der Rudolfsturm am Eingang zum Hallstätter Salzberg-Hochtal im UNESCO-Welterbegebiets Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist von Baukörpern aus der Wende des 20. zum 21. Jahrhundert umgeben. Diese massiven Eingriffe in die unmittelbare Denkmalumgebung, die der massentouristischen Nutzung des Welterbes geschuldet sind, beeinträchtigen das Denkmal.

Hallstatt Rudolfsturm

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Der Rudolfsturm ist am Turmkogel, einer felsigen Kuppe und Gelenkspunkt zwischen dem Salzberg-Hochtal und dem steil zum Markt Hallstatt abfallenden Hallberg strategisch positioniert. Von dort aus ergeben sich einzigartige Ausblicke in die Kulturlandschaft des UNESCO-Welterbegebiets Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. Das Bauwerk diente ursprünglich als Wehrturm, der in seiner Kernsubstanz auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgeht, zum Schutz des Salzbergwerks. Die Leiter des Bergbaubetriebs, die Bergmeister, hatten von Anbeginn bis 1954 den Turm als Amts- und Wohnsitz inne.
Die Diagonale des Grundrissquadrates mit einer Außenlänge von 9 Metern, verläuft exakt Nord-Süd Richtung. Das 1,8 Meter starke Mauerwerk des Turms ist bis zur Traufe 12 Meter hoch und wird von einem 8,8 m hohen, im unteren Drittel geknickten Zeltdachdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgedeckt. Nach Südwesten hin sind zwei Zubauten über Rechteckgrundrissen angefügt, deren Traufen etwas niedriger und deren Walmdächer etwas flacher ausgeführt sind.

Hallstatt Salzberg Portal der Hauptschachtricht

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Der Franz-Joseph-Horizont des Hallstätter Salzbergbaus wird über zwei Mundlöcher erschlossen, die in einer Seehöhe von 735 Metern auf beiden Seiten der Mühlbachschlucht liegen. Durch die orografisch rechts gelegene Hauptschachtricht, den Hauptstollen, der geraden Wegs ins Salzlager führt, fuhren die Hallstätter Bergleuten bis in die Mitte des 20 Jahrhunderts ins Bergwerk ein. Das Mundloch liegt direkt am Serpentinenweg, den sogenannten "Wank", von Hallstatt ins Salzberghochtal. Das Stollenportal ist repräsentativ, als monumentaler Triumphbogen mit getrepptem Giebel, den ein profiliertes Kranzgesimse abschließt, gestaltet. Das glatt behauene Kalksteinmauerwerk des Portals ist an den Ecken durch hervortretende abgefaste Quadern eingefasst. Dieses Motiv wiederholt sich am eiförmigen, in der Portalebene monumental wiederholten Gewölbebogens, dessen überhöhter Schlussstein mit dem gusseisernen Symbol des Bergbaus, Schlägel und Eisen, verziert ist. Aus Gusseisen ist auch der Doppeladler mit Wappenschild, die römische Jahreszahl MDCCCLVI und der Name des Kaisers Franz Josef (sic) I, der im Jahr 1856 höchstpersönlich symbolisch den Stollen aufgeschlagen hat.

Hallstatt Salzberg Portal des Förderstollens

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Das Auffahren eines neuen Horizonts, das heißt: die Inangriffnahme einer neuen Abbauebene, bedeutet immer ein wichtigen Schritt in der Entwicklung eines Bergbaubetriebs, von dem am Tage, das heißt: Außen, nur die Stolleneingänge, die sogenannten "Mundlöcher", in Erscheinung treten. Daher ließ man bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein der Gestaltung und Ausführung dieser Stollenportale besondere Sorgfalt angedeihen. Der Franz-Joseph-Horizont des Hallstätter Salzbergbaus wird über zwei Mundlöcher erschlossen, die in einer Seehöhe von 735 Metern auf beiden Seiten der Mühlbachschlucht liegen. Durch den orografisch links gelegenen Förderstollen wurde sowohl das taube Ausbruchsmaterial und die Rückstände des Laugwerkbetriebs, der sogenannte "Werklaist", in den Mühlbach verstürzt als auch die gewonnene Sole über die dort bereits bestehende Soleleitung zum Sudhaus Ebensee abgeführt.
Der Gewölbebogen des Mundlochs ist statisch ideal in Form einer umgekehrten Kettenlinie gekrümmt, wobei die Stärke des Gewölbes durch exakt behauene formschlüssige Quader, deren Köpfe abwechselnd glatt und bossiert sind, klar ablesbar wird. Ein dreigeteiltes Giebelfeld mit gekehltem Kranzgesimse wirkt optisch dem Lasten des Gebirgsdrucks auf dem Stollen entgegen. Das Quadermauerwerk des Portals ist aus Blöcken von lokal gewonnen Kalkstein gefügt, sodass aus dem Spannungsfeld zwischen Kunstform und Naturfarbe, zwischen Einfügung und stolzer Selbstbehauptung eine Signifikante der Kulturlandschaft entsteht.

Über diesen Podcast

Das Welterbegebiet Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut ist eine einzigartige Kulturlandschaft mit einem reichen baukulturellen Erbe. Mein Name ist Friedrich Idam und ich stelle ihnen in jeder Episode eine neuen Aspekt unseres Welterbes vor. Dieser Podcast wird von Welterbe - Management Hallstatt unterstützt.

Feed-URL
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von und mit Friedrich Idam, Gestaltung: Reinhard Pilz

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